Kannst du dir vorstellen das man in einer Tanzstunde sowohl Schritte als auch eine neue Sprache lernt? In diesem Artikel berichte ich von meiner ersten Ballett Stunde. Warum Französisch die Ballett Sprache ist und welche Bewegung sich hinter dem Begriff Aplomb verbirgt.
In meiner ersten Ballett Stunde fühlte ich mich wie in einem Sprachkurs. Es war alles neu. Nicht nur die Körperhaltung auch die Trainingskleidung. Es fühlte sich steif und ungewohnt an. Meine tänzerischen Wurzeln liegen im orientalischen Tanz, eine komplett andere Tanzwelt. Ich war weiche, binnenkörperliche Bewegungen gewohnt. Legere Kleidung mit einem Tuch um die Hüfte. Nun stand ich mit Strumpfhosen und gestreckten Beinen an der Ballett Stange.
Jeder Tanzstil hat seine eigenen Begriffe
Tanz drückt sich sowohl in der Bewegung als auch in der Sprache individuell aus. Jeder Schritt hat einen Namen. Dabei ist egal um welchen Tanzstil es sich handelt. Das Wissen der Schrittfolgen und deren Namen verbindet die Tanzbegeisterten. Es schafft für die Tänzer Klarheit. Im Ballett war ich nun mit anspruchsvollen Schrittfolgen konfrontiert und einer neuen Sprache. Das besondere, die Ballett Sprache ist französisch. Ich war überfordert. In meinem Kopf versuchte ich mir die Bewegungsfolge einzuprägen, immer mit einem großen Fragezeichen, wie heißt das nochmal?
Die Ballett Fachsprache ist französisch
Warum eigentlich Französisch? Tatsächlich entstand Ballett bereits in der italienischen Renaissance des 15. Jahrhunderts. Unter König Ludwig XIV verbreitete sich Ballett von Italien nach Frankreich und wurde dort weiter entwickelt. Ludwig galt selbst als begeisterter Tänzer. Durch seine Rolle der aufsteigenden Sonne erhielt er den Titel Sonnenkönig. Durch ihn hat sich Französisch als Fachsprache durchgesetzt.
Aplomb, was bedeutet das?
Mit Aplomb ist Standfestigkeit gemeint. Die vollkommene Körperbeherrschung ist im Tanz von großer Bedeutung. Besonders im Ballett, denn die richtige Körperhaltung ist die Grundlage eines jeden Schrittes. Die Standfestigkeit wird an der Stange gelernt. Während der Übung muss der Körper gerade auf den Beinen stehen, um jederzeit die Stange loslassen zu können. Gar nicht so einfach das Gleichgewicht zu halten. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.
Es beginnt schon bei den Zehen. Der Fuß darf nicht auf der großen Zehe stehen. Das Körpergewicht muss gleichmäßig auf der ganzen Fläche des Fußes verteilt werden. Wenn diese Grundlange von Anfang an nicht beachtet wird, wird es schwer auf der halben Spitze zu tanzen. Im Ballett ist in der Regel Spitzentanz das Ziel. Deshalb ist die Arbeit an der Körperhaltung, dem Aplomb so enorm wichtig.
Ich persönlich hatte nie das Ziel jemals auf der Spitze zu tanzen, trotzdem habe ich die Wichtigkeit der Körperbeherrschung erkannt. Weil eine stabile Körpermitte für jeden Tanzstil wichtig ist. Eine starke Wirbelsäule unterstützt jede Bewegung. Letztendlich geht es darum, als Tänzer ein Bewusstsein für den eigenen Körper, die Standfestigkeit zu entwickeln. Muskeln zu fühlen und zu kontrollieren. Die Basis für Tanz und ästhetische Bewegung.
Das aus mir nie eine richtige Ballerina wird, war bereits in der ersten Ballett Stunde klar. Darum ging es auch nie. Die Technik war mir wichtig. Ich habe nicht nur ein wenig Französisch gelernt sondern auch viel über meinen Körper. Der wahrscheinlich wichtigste Lehrpunkt. Standfestigkeit braucht man im Tanz und auch im Leben. Mit der richtigen Haltung kannst du alles schaffen.
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