„Was bringt dich auf die Palme?“ fragt Katharina Bonné und lädt mit dieser Frage zu ihrer Blogparade ein. Ich stelle mich der Aufgabe darüber zu schreiben. Tatsächlich durfte ich erst einmal eine Nacht darüber schlafen um herauszufinden was mich auf die Palme bringt. In diesem Beitrag geht es um die Frage warum Schlaf wichtig ist und den Herausforderungen des Schichtdienstes.
Schlaf, die schönste Erfindung
Ich bin die Ruhe selbst. Gerne unter Menschen und trotzdem genieße ich meine Zeit allein. Natürlich gibt es Umstände die mich nerven. Mein Verstand versucht sich auf das Positive zu konzentrieren, das Gelingt mal mehr, mal weniger gut. Was mich wirklich aus dem Konzept bringt ist Schlafmangel.
Schlaf ist für mich, gleich neben Essen, die schönste Erfindung. Es ist herrlich sich in die Bettdecke zu kuscheln und erfrischt aufzuwachen. In der Nacht kommen mir die Besten Ideen in den Sinn. Meine Freunde belächeln, wie penibel ich auf meine 8 Stunden Schlaf bedacht bin. Gehirn und Körper haben im Schlaf sehr viel zu tun. Für mich Grund genug die notwendige Erholungszeit zur Verfügung zu stellen.
Wusstest du, im Schlaf passiert eine Menge im Körper:
- im Schlaf reguliert sich der Blutdruck, das entlastet das Herz-Kreislaufsystem
- der Blutzucker normalisiert sich, im Schlaf wird die Insulinfreisetzung reguliert
- im Schlaf wird das Hormon Leptin ausgeschüttet, welches das Hungergefühl regelt
- das Immunsystem wird im Schlaf gestärkt
- das Gehirn verarbeitet die Informationen des Tages
Schlafkiller Schichtdienst
Das Problem an meiner Schlafliebe ist meine Arbeit als Krankenschwester in einer großen Klinik. Dort darf ich in unregelmäßigem Wechsel vormittags, nachmittags und auch nachts arbeiten. Bei mir sieht jede Kalenderwoche anders aus. Man sagt zwar, Abwechslung ist die Würze des Lebens, doch mit den Jahren wünsche ich mehr geregelte Routine.
Die Wissenschaft belegt Schichtarbeit verkürzt die Lebenserwartung um 11%. Im Laufe von 30 Jahren Schichtdienst sinkt damit das Lebensalter um durchschnittlich 8 Jahre. Das kann einen wirklich auf die Palme bringen.
Besonders der Nachtdienst bringt den natürlichen Biorhythmus komplett aus dem Gleichgewicht. Nach einer durchgemachten Nacht ist Tagschlaf trotz großer Müdigkeit, qualitativ schlecht. Selbst nach Ende der Nachtdienstwoche braucht mein Körper ein paar Tage um wieder in den Rhythmus zu finden.
Mir ist durchaus bewusst warum das so ist. Jedes Organ hat für seine Tätigkeit ein festes Zeit Fenster. Wenn wir uns nachts bewegen ist der Kreislauf aktiv, darunter leidet der Darm. Die Folge sind Magen-Darm Beschwerden, wie zum Beispiel Sodbrennen.
Das erhöhte Unfallrisiko ist nach der Nachtschicht nicht zu unterschätzen. Erst letzte Woche habe ich erfahren das einem Kollegen wegen Übermüdung im Auto die Augen zugefallen sind. Die Folge ein schlimmer Autounfall. Er selbst ist zum Glück mit wenigen Schrammen davon gekommen. Ich habe bisher nur meine Bus Ausstiegshaltestelle verschlafen.
Schlaftrunken
Ich stelle immer wieder fest das ein Schlafdefizit selten als solches wahrgenommen wird. Das mag an der leistungsorientierten Gesellschaft liegen, in der Schlaf als Zeitverschwendung angesehen wird. Für mich unvorstellbar. Schlaf ist doch die Quelle neuer Energie.
Schlafmangel kann mit Trunkenheit verglichen werden. Nach nur 4 Stunden Schlaf ist das Reaktionsvermögen genauso beeinträchtigt wie nach 5 Bier. Bei 6 Stunden Schlaf sind es immerhin noch 2 Bier. Schlaf sollte kein Luxus sein, sondern Teil eines gesunden Lebensstils.
Ich achte auch weiterhin auf meinen Schlaf, damit mich Schlafmangel nicht mehr auf die Palme bringt.
Wer diesen Artikel geschrieben hat? Lies hier über mich, Kerstin die Blog Autorin.
Liebe Kerstin,
… auf den Punkt gebracht. Danke. Besonders der Punkt Schlaftrunken hat mich angesprochen. Es ist genau so, wie du das Schlafdefizit beschreibst.
Ich selber sollte vor 11.00 Uhr schlafen gehen, da ich meist um 6.15h aufstehe. Neulich war ich erst um 1.00 Uhr in der Nacht im Bett. der Wecker klingelte dennoch um 6.00 h. Ich habe den Tag geschafft mit Schwindel und Kopfschmerzen und finde, dass es das echt nicht wert ist.
Am schlimmsten waren für mich die Tage nach dem 24 Stunden Apothekennotdienst.
Eigentlich bräuchte ich danach mind. zwei Tage frei, so gerädert war ich. Das brauche ich übrigens im Moment nicht mehr zu leisten.
Schlafmangel macht mich ungemütlich, übellaunig und stresst mich, also früh ins Bett und dann am Besten ein wenig in einem echtem Buch lesen bis die Augen zufallen.
Lieben Gruß, Birgit