Gerne folge ich der Einladung von Angelika Jahnke über das Thema „Lebenslanges Lernen – was habe ich zuletzt gelernt“ zu schreiben. Ich habe den Titel gelesen und wusste hier bin ich richtig. Vielleicht kann ich mit meinen Gedanken auch dich inspirieren etwas Neues zu beginnen.
Wissensdurst so ging es los
Ganz bewusst zum Lebenslangen lernen habe ich mich nach meiner Ausbildung zur examinierten Krankenschwester entschieden. Als nach drei langen Jahren meine Prüfung endlich geschafft war, hatte ich das Gefühl „mein Leben“ zog an mir vorüber. Klinikarbeit und Lernen stand im Mittelpunkt. Für Freunde und Hobbys blieb keine Zeit. Nicht zuletzt wegen dem sozial unverträglichen Schichtdienst.
Nach Abschluss kehrte langsam Ruhe ein und ich fühlte mich bei meiner festen Arbeitsstelle angekommen. Drei Jahre fokussierte ich mich auf medizinische Themen, es wurde Zeit verpasstes nachzuholen.
Lernen oder doch nur reingeschnuppert
Ich fing die unterschiedlichsten Dinge an und hörte auch schnell wieder damit auf. Meine Kollegen fanden meine Projekte sehr amüsant. Unter anderem beschäftigte ich mich mit sticken, häkeln, stricken, töpfern, Origami falten und natürlich versuchte ich mein Glück mit diversen Sprachen. Das Wort lernen bedeutet Wissen aneignen. Wie tiefgreifend dieses Wissen sein sollte, um es als erfolgreich zu verbuchen ist jedem selbst überlassen.
Sich grundsätzlich etwas Neuem zu widmen empfinde ich bereits als Erfolg. Schließlich darf jeder im laufe des Lebens herausfinden, wo persönliches Interesse und Talente liegen.
Über die Jahre setzte ich mich mit englisch, französisch, niederländisch, italienisch und griechisch auseinander. Ich kann keine dieser Sprachen auch nur im Ansatz sprechen. Trotzdem konnte ich neue Erkenntnisse gewinnen und entdeckte die deutsche Sprache neu . Inzwischen konnte ich mit meinen Lernprojekten eine Richtung finden. In der Regel dreht sich alles rund um Gesundheit.
Mein aktuelles Lernprojekt
Seit mehreren Wochen finde ich Freude am Brot backen. Unglaublich was es dabei alles zu beachten gibt. Früher mischte ich einfach alles zusammen und ab in den Ofen. Nun weiß ich es besser. Professionell Brot backen braucht Zeit und Liebe zum Detail. Es ist eine Kunstform.
Mir gefällt die Kontrolle über den Inhalt. Ich entscheide welches Mehl, wieviel Hefe und vor allem verzichte ich auf Treibmittel. Aus gesundheitlicher Sicht bietet Brot selbst backen viele Vorteile. Überraschend stellte ich fest wie wenig Hefe es braucht. Andererseits unterschätzte ich den Zeitaufwand. Mindestens 24 Stunden ist einzuplanen. Je nach Rezept müssen oft zahlreiche Arbeitsschritte beachtet werden. Und dann gibt es noch die hohe Kunst des Sauerteigs.
Suchst du für dich ein Hobby? Dann kann ich dir Brot backen ans Herz legen. Der Umgang mit verschiedenen Teigarten hat etwas aufregendes. Ich weiß nie genau wie sich der Teig entwickelt. Das mag an mir liegen, schließlich gehöre ich noch zu den Anfängern. Selbst backen steigert die Wertschätzung für Lebensmittel und motiviert über die verschiedenen Mehlsorten zu lernen. Meine aktuellen Favoriten sind Emmer Vollkorn und das Oberkulmer Rothkorn. Als nächstes möchte ich Waldstauden Roggen ausprobieren.
Warum lebenslang lernen
Ich bin davon überzeugt jeder profitiert von neu erworbenen Fähigkeiten. Selbst wenn dir etwas nicht liegt, hast du persönliche Erkenntnisse gewonnen. Mit der Zeit lernst du dich selbst besser kennen und entdeckst deine Leidenschaft.
Aus Bequemlichkeit nutzen die Menschen nur 10 Prozent ihrer Fähigkeiten. Und zwar die, welche sie sowieso jeden Tag verwenden. Wer sich Mühe gibt kann weitere 20 Prozent abrufen. Dazu ist Anstrengung gefordert. Tatsächlich bleiben beim Großteil 65 Prozent des Potenzials ungenutzt. Fähigkeiten die es noch zu entdecken gilt. Auch in dir steckt mehr als du denkst.
Ich erfreue mich noch eine Weile am Brot backen. Vielleicht wird daraus eine regelmäßige Gewohnheit. Manchmal bin ich begeistert wie leicht mir ein neues Rezept von der Hand geht und ein anderes mal will der wiederholte Versuch nicht gelingen. Trotzdem, ein befriedigendes Gefühl mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Welcher kreativer Aufgabe wirst du dir als nächste stellen?
Wer diesen Artikel geschrieben hat? Lies hier über mich, Kerstin die Blog Autorin.
Huhu liebe Kerstin,
Brot backen klingt klasse – aber in einem 1-Personen-Haushalt, in dem selten Brot gegessen wird, ist ein ganzer Laib Brot auch viel zu viel.
Meine aktuelle Aufgabe ist „Spanisch lernen“. Es macht viel Spaß und ich brauche die Sprache bei Reisen nach Mittel- und Südamerika.
LieGrü
Elena
Wenn du neue Spanisch Vokabeln gleich anwenden kannst sind Erfolgserlebnisse garantiert.
Liebe Kerstin,
ich kann dir nur komplett zustimmen: Mit jedem neuen Projekt, auch wenn es nur kurz ist, wachsen wir persönlich. Und manchmal erleben wir erst eine ganze Weile später, wie uns die neuen Erkenntnisse geholfen haben. Dein aktuelles Projekt ist auch spannend. Hefeteig ist meine absolute Herausforderung-ich habe dafür keine Geduld. Demnächst will ich mal versuchen, den Hefeteig über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Ich habe den Tipp bekommen, das soll auch sehr gut funktionieren.
Viel Erfolg bei deiner Hefeteig Geduldsprobe 🙂