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Plötzlich ist sie da, die Erschöpfung. Körper, Geist und Seele im Ungleichgewicht. Einfachste Handlungen des Alltags sind anstrengend. Ständiges Grübeln. Verzweiflung. Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit mit einem jungen Mann zu sprechen. Ich nenne ihn Max. Sein Leidensweg ist leider kein Einzelfall. Seine Geschichte macht deutlich, gestresst bis zur Erschöpfung passiert schleichend und schlägt dann plötzlich zu. In diesem Artikel schildere ich die Situation von Max mit dem Blick ganzheitlicher Gesundheit.

Plötzlich erschöpft

Max steht mitten im Leben. Der 28 jährige hat berufliche Ziele und eine langjährige Beziehung. Vor fünf Monaten trifft ihn ein Grippaler Infekt. So schlimm habe es ihn schon lange nicht erwischt, erzählt er mir. Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, das ganze Programm. Drei Wochen zieht sich die Genesung hin. Doch wirklich der „Alte“ ist er nicht mehr geworden. Obwohl Max keine Grippesymptome verspürt, fehlt die Energie. Den Alltag zu bewältigen ist anstrengend geworden. Einzelne gute Tage lassen auf Besserung hoffen. Kurze Momente des Aufschwungs, die leider nie anhielten. Frustration macht sich breit.

Verzweiflung und Angst

Ich lernte Max an seinem Tiefpunkt kennen. er erzählt von wiederholten Arztbesuchen, die ohne Diagnose blieben. Untersucht wurden Organe und Blut, ohne Befund, wie man in der Medizin sagt, wenn alle Werte im Normbereich sind. Die unauffälligen Ergebnisse ließen den Arzt zu dem Schluss kommen, es handle sich um eine psychische Erkrankung. Max bekam ein Antidepressiva verordnet.

Diese Diagnose, für Max ein Schock. Gleichzeit Erleichterung. Er hatte die Hoffnung das nun mit der medikamentösen Behandlung die Zustandsverbesserung eintreten würde. Ein frommer Wunsch. Ahnst du was passiert ist? Die Besserung blieb aus. Stattdessen entwickelte sich der bereits schlechte Schlaf zur massiven Schlafstörung. Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, körperliches Unruhegefühl verstärkten den bestehenden Antriebsmangel.

Der Arzt reagierte auf die offensichtliche Verschlechterung ausweichend. Das seien normale Nebenwirkungen, diese würden wieder verschwinden. Max solle durchhalten. Leichter gesagt als getan. Zukunftsängste machten sich breit. Wie soll sein Leben weitergehen? Außerdem kreisten seine Gedanken um das Warum. Wie konnte ihm so etwas passieren?

Lebensstil mit Folgen

Nachdem ich von Max all das gehört hatte, wollte ich mehr über seine Lebensumstände wissen. Für mich als Gesundheitsberaterin sind Umfeld und Arbeitssituation gleichwertig mit den körperlichen Symptomen. Mir wurde bald klar was hier passiert ist.

Max arbeitet im Familiengeführten Handwerksbetrieb und studiert bereits seit drei Jahren Nebenberuflich. Eigentlich arbeitet er gerne im Handwerk. Zum Studium wurde er gedrängt. Schließlich ist das Studium für den angehenden Junior Chef eine angemessene Ausbildung.

Ein hoher Anspruch an sich selbst begleitet Max seit seiner Schulzeit. So saß ihm von Anfang an der Leistungsdruck im Nacken. Sogar Freunde äußerten sich besorgt. Max sei kaum mehr auf Partys. Der als Stimmungsmacher beliebte Gast wird vermisst. Durch das anspruchsvolle Lernpensum und die Arbeit im Familienbetrieb leidet bereits seit Studienbeginn die Schlafdauer. Da ist an Feiern kaum zu denken.

Liebe und andere Sorgen

Auch in Sachen Liebe herrschte Ungewissheit. Die langjährige Freundin studiert in einer anderen Stadt Medizin. Damit ist die Partnerschaft zur Wochenendbeziehung verurteilt. Unbewusst gibt es schon länger zweifelnde Gedanken. Ist ein gemeinsame Zukunft überhaupt realistisch? Max weiß das Medizinstudium dauert noch vier Jahre, dann folgt die ärztliche Assistenzzeit. Ob seine Freundin seine Heimatstadt langfristig in Betracht zieht, weiß Max nicht. Über Zukunftspläne und Gefühle wird in ihrer Partnerschaft kaum gesprochen.

Dauerstress bis der Körper kapituliert

Wegen der zeitlichen Nähe, könnte man annehmen der grippale Infekt sei der direkte Auslöser der Erschöpfung. Mit Blick auf das bewegte Leben von Max wird jedoch klar, der Infekt war der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Drei Jahre Dauerstress ist eine enorme Anstrengung für den Körper. Der Energietank von Max ist sicher schon seit langer Zeit im roten Bereich. Um sich gegen den grippalen Infekt zu wehren verbrauchte der Körper die letzten Energiereserven. Ausgebrannt reagiert der Organismus danach mit Erschöpfung. Im Grunde ein Hilferuf. Der Körper schreit mit jeder Zelle, „Max, ich kann nicht mehr, so kannst du nicht weitermachen, jetzt ist Schluss“!

Energietank leer - Gestresst bis zur Erschöpfung

Viele Stressmomente entwickeln sich zu Dauerstress

Stress hat viele Gesichter. Im Leben von Max hat sich jeder Lebensbereich zum Stressfaktor entwickelt.

  • Verantwortung im Familienbetrieb als Junior Chef
  • Nebenberufliches Studium, das nur aus vernünftiger Überlegung durchgezogen wird
  • Lernstress durch eigenen Leistungsdruck
  • Unzufriedenheit in der Beziehung
  • keine Zukunftsperspektive
Was ist passiert?

Die Stressreaktion des Körpers ist immer gleich. Es ist egal ob es sich um Lernstress, Leistungsdruck oder Beziehungsstress handelt. Um diesen Stress zu bewältigen braucht es Energie, das erreicht der Körper indem er Adrenalin und andere sogenannte Stresshormone ausschüttet. Eigentlich ist dieses Notfallprogramm gedacht um bei Lebensgefahr schnell und effektiv zu reagieren. Ist die Gefahr gebannt erholt sich der Körper von diesem Energieschub.

Der Körper kann nicht unterscheiden ob es sich tatsächlich um Lebensgefahr handelt. Für ihn bedeutet Stress Gefahr. Alle Zellen bekommen die Anweisung sich zu schützen. Du kannst dir vorstellen, das der Organismus von Max, seit mindestens drei Jahren Höchstleistung vollbracht hat. Das wirkt sich auf alle Körpersysteme aus.

So reagiert die Körperzelle

An dieser Stelle möchte ich verdeutlichen welchen Ablauf die Stressreaktion im Körper nimmt. Das Gehirn meldet Gefahr, sobald irgendeine Form von Stress erlebt wird. Über das Nervensystem gelangt diese Information an die Nebennierenrinde wo Adrenalin produziert und ausgeschüttet wird. Das Stresshormon wird im Blut zu allen Körperzellen transportiert.

Um sich vor der Gefahr zu schützen schließen sich alle Körperzellen ein. Nichts gelangt mehr rein, noch raus. Das ist wie wenn in der Fabrik die Produktion stoppt bis das Problem behoben ist. Du musst wissen, kann die Zelle ungestört ihrer Arbeit nachgehen, findet ein permanenter Austausch statt. Nährstoffe werden in die Zelle geschleust und Stoffwechselabbauprodukte werden rausgeleitet.

Was passiert nun wenn die Zelle kaum mehr Gelegenheit bekommt ordnungsgemäß zu arbeiten? Max erlebte die Kombination Leistungsdruck im Studium und unbefriedigende Beziehung Woche für Woche Stress. Jede Woche Gefahr, jede Woche wird aufs Neue die Arbeit in der Zelle eingestellt. Eine Frage der Zeit bis die komplette Produktion zusammenbricht.

Durch einen Auslöser bricht der Stoffwechsel zusammen

Der Körper von Max arbeitet bereits seit drei Jahren unter erschwerten Bedingungen. Natürlich ist dadurch das Immunsystem geschwächt. Deshalb triff ihn der grippale Infekt besonders hart. Jegliche Ressourcen werden nun mobilisiert. Kannst du dir vorstellen, wie schwer es für den Stoffwechsel von Max ist, nach dem Infekt wieder in einen produktiven Arbeitsrhythmus zu finden? Alle Energiereserven sind aufgebraucht.

Um Max zu helfen habe ich mit ihm Atemübungen besprochen. Das beruhigt das Nervensystem und bringt mehr Sauerstoff in die Zellen um die Energieproduktion zu unterstützen. Max hat schnell erkannt wo seine Stressfaktoren liegen. Obwohl ich ihm davon abgeraten hatte, jetzt im Moment da es ihm seelisch noch sehr schlecht geht, weitreichende Entscheidungen zu treffen, hat er das Studium abgebrochen und die Beziehung beendet. Diese Reaktion ist sicher nicht für jeden Richtig, doch Max fühlte sich danach deutlich erleichtert. Außerdem nahm er sich die Pause die sein Körper brauchte.

Was die medikamentöse Behandlung betrifft, vertraute Max seinem Arzt. Das Antidepressiva, welches so viele Nebenwirkungen auslöste wurde auf seinen Wunsch gegen ein neues ersetzt. Außerdem bekam er Schlafmittel. Dieses konnte zum Glück nach wenigen Wochen ausgeschlichen werden. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten. Hier darf jeder für sich entscheiden womit er sich wohlfühlt. Ich persönlich bin kein Freund von Medikamenten. Wegen der unliebsamen Nebenwirkungen die den Stoffwechsel zusätzlich belasten.

Für mich ist es viel sinnvoller die Körperzellen mit Nährstoffen zu unterstützen damit die Energieproduktion wieder reibungslos laufen kann. Ein natürlicher Weg ohne Nebenwirkung. Natürlich ist es unerlässlich die Stressfaktoren zu betrachten. Im Fall von Max waren diese Faktoren sehr offensichtlich. Langfristige Gesundheit ist nur möglich, wenn die persönliche Stressbelastung analysiert wird.

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