Das Leben hält viele Herausforderungen bereit. Ich sehe immer wieder Parallelen von meiner Erfahrung in der Tanzwelt zum Leben im Alltag. Der Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht den Perspektivwechsel der notwendig ist um Herausforderungen zu meistern. Heute möchte ich in Erinnerungen schwelgen. Lass mich dir von meinem ersten Hip Hop Battle erzählen. Nein, ich habe nicht selbst teilgenommen. Als Zuschauer beeindruckte mich die mitreisende Atmosphäre. Mein Resümee, der Blick über den eigenen Tellerrand eröffnet neue Perspektiven und hilft die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Lass mich von Anfang erzählen.
Meine tänzerischen Wurzeln liegen im Orientalischen Tanz. Allgemein als Bauchtanz bekannt. Diese Kunst der Körperbeherrschung hat mich begeistert. Bis dahin kannte ich den klassischen Paartanz wie Rumba, Walzer oder Jive.
Vom Bauchtanz zum Hip Hop
Der wöchentliche Tanzkurs war mir schnell zu wenig. Ich suchte tänzerische Herausforderungen in Workshops und Tanz Projekten. Du fragst dich wie ich vom Bauchtanz zum Hip Hop kam? Durch Zufall. Im Rahmen eines Tanz Projektes wurde die Gruppe nach Düsseldorf eingeladen um dort Teil einer Abend Veranstaltung zu sein. Für den Tag danach war ein großes Hip Hop Baattle geplant. Das international bekannte Event Juste Debout. Hier treffen sich die besten Streetdancer Deutschlands. Wir Bauchtanz Mädels hatten zwar keine Ahnung von Hip Hop, doch dieses Spektakel wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Neue Perspektive
Wir tauchten ein in eine ganz andere Tanzwelt. Das unterstrich die neu inszenierte Bühne. Tags zuvor, als wir selbst noch auf der Bühne standen, sah alles ganz anders aus. Jetzt erkannte man eine quadratische Tanzfläche die an einen Box Ring erinnerte. Die Zuschauer saßen am Boden, oder auf der Tribüne die U-förmig um die Tanzfläche aufgestellt war. Schon bevor es los ging lief Musik. Alles und jeder schien in Bewegung. Egal ob sitzend oder stehend, überall sah man zum Beat der Musik Schultern zucken, Beine wippen oder Kopf nicken. Eine mitreisende Dynamik der man sich nicht entziehen konnte. Mir fällt es leider oft schwer mich einfach dem Moment hinzugeben ohne darüber nach zu denken wie andere mich wahrnehmen.
Ich lernte an diesem Abend erstmals den Unterschied von Popping, Locking, House und Breakdance kennen. Jeder dieser Tanzstil hat einen eigenen Charakter mit technischen Herausforderungen für den Tänzer. Trotzdem schafften es die meisten ihre persönliche Note einzubringen. Mir viel auf, das alle beteiligten auf lockere bequeme Kleidung setzten. Im Orientalischen Tanz ist das anders. Vor einem Bühnen Auftritt wird sorgfältig Kostüm und Accessoires passend zur Darbietung gewählt. Auch im Alltagsleben ist es nicht immer notwendig sich mit Äußerlichkeiten aufzuhalten.
Einzigartigkeit im Alltag
Mir war damals noch gar nicht bewusst wie vielfältig die Tanzwelt ist. Wenn ich heute darüber nachdenke, glaube ich das viele Menschen im Leben mit ihrem Alltag so beschäftigt sind ohne zu sehen was sonst noch möglich wäre. Man „tanzt“ sozusagen auf seiner bekannten Alltagsbühne. Was wäre wenn man über den Tellerrand des bekannten hinaus sieht und etwas neues ausprobiert? Ein Perspektivenwechsel auf sich und sein Leben.
Aufgefallen sind mir jene Tänzer die es geschafft haben ihre Persönlichkeit in der Performance auszudrücken. Ich als Zuschauer nahm auch einen wertschätzenden Umgang unter den Teilnehmern wahr. Die Leistungen der anderen wurden respektiert. Manchmal braucht man nur eine neue Blickrichtung auf sich selbst um die eigene Einzigartigkeit zu entdecken.
Wer diesen Artikel geschrieben hat? Hallo, ich bin Kerstin, lies hier über mich.