Es ist wieder einmal ein Arbeitskollege krank. Ich soll kurzfristig einspringen. Obwohl ich Termine verschieben muss, um das zu ermöglichen, fühle ich mich verpflichtet und sage Ja. Kommt dir diese Situation bekannt vor? Inzwischen kann ich gut abschätzen, wann ich wirklich Ja sage und meine und wann für mich ein nein notwendig ist. Das durfte ich üben. Wie ist das bei dir? Sagst du oft Ja, obwohl du eigentlich nein meinst?
Vielleicht hast du als Kind gelernt, „eine Bitte abschlagen macht man nicht“. Es gibt viele Gründe warum das Ja, allzu schnell von den Lippen kommt. Man möchte seinen Gegenüber nicht verletzen. Auch ein Konflikt ist so, leichter vermieden. Alles nachvollziehbar, oder doch unnötig aufopfernd?
Der Verlierer bist du
Bei jeder Bitte ja zu sagen, schwächt deine Gesundheit und dein Selbstwertgefühl. Denn jedes Ja zum Gegenüber bedeutet ein Nein zu dir selbst. Verstehe mich nicht falsch, ich sage sehr oft mit Freude Ja. Wenn ich die Möglichkeit habe zu helfen, dann tue ich das gerne. Kein Pflichtbewusstsein, sondern weil ich es will.
Mir geht es jetzt ganz speziell um die Ja´s bei denen du eigentlich Nein meinst. Aus deinem Mund kommt, „das mache ich“ und die innere Stimme fragt, „warum tue ich mir das an“. Damit du körperlich und geistig gesund bleibst, ist es wichtig auf dein Energielevel zu achten. Du solltest nie mehr von deiner Energie geben als du zur Verfügung hast. Leider kompensiert der Körper Überforderung sehr lange. Warum ich leider sage? Würde der Körper sofort zusammen brechen, wäre Schluss – Zwangspause. Manch einer bräuchte diesen Hammer.
Viele kleine Gefälligkeiten sind im Moment schaffbar, doch mit der Zeit rauben sie zunehmend Energie. Anfangs nur ein wenig. Mit der aufsteigenden Unzufriedenheit wird jedes widerwillige Zugeständnis zum regelrechten Energieräuber. Ich kenne solche Situationen gut. Zuerst herrscht das Gefühl der vermeintlichen Verpflichtung vor. Kurz darauf Selbstvorwürfe, weil man nicht den Mut hatte für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Letztendlich fühlt man sich gestresst, da alles zu viel wird.
Selbstachtung im Keller
Wie kann es sein das man sich schlecht fühlt obwohl es um einen Akt der Hilfe geht? Ich hab einfach nicht nachgedacht. In der Regel wurde mir erst später bewusst, welche Konsequenzen meine Zusage für mich hat. Heute ist meine Strategie erst inne halten und mich selbst fragen, was will ich? Auch du darfst dir deine Bedürfnisse bewusst machen. Du bist es Wert, dich, für dich selbst einzusetzen. Am Ende mag es für dein Gegenüber ein Nein bedeuten, doch für deine Selbstachtung ein klares Ja. Allein diese Entscheidung spendet Energie.
Tu das auf keinen Fall
Wenn du mit dem Nein noch im selben Satz umständlich erklärst warum du sein sagst, womöglich noch devot um Verzeihung bittest, ist die neu gewonnene Selbstachtung und Energie sogleich dahin. Es ist dein Recht Nein zu sagen. Eine Erklärung ist nicht notwendig.
Die Ja-sagen-Falle schleicht sich still und heimlich ein. Gut gemeint, doch auf Kosten der eigenen Gesundheit. Das kannst du tun, wenn dich jemand um einen Gefallen bittet.
- Halte einen Moment inne. Was sagt dein Bauchgefühl? Es kann hilfreich sein, sich eine Bedenkzeit zu erbeten.
- Antworte klar und eindeutig. Das gilt für dein Nein genauso wie für ein Ja.
Triff ab heute immer eine bewusste Entscheidung. Tu das was sich für dich richtig anfühlt.
Lies hier über mich Kerstin die Blog Autorin.
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